Moderne Antike
STÄDTISCHE GALERIE IM SCHLOSS ISNY
CHRISTOPH BERGMANN
©2020
Katalogproduktion zur Ausstellung
vom 10. November 2019 – 23. Februar 2020
paulStuemer Verlag, München / 1. Auflage
ISBN 978-3-00-065870-9
Herausgeber, Christoph Bergmann
Text, Elisabeth Olberz, MA
Fotos und Gestaltung, Stephan Paul Stuemer
€
8,90
Auszug aus dem Vorwort:
… Der Künstler hat sein Atelier am Königsplatz in München und beschäftigt sich in seinem Werk nicht nur häufig mit politischen oder gesellschaftlichen Ereignissen, sondern wählt aus diesem Grund – als Kind seiner Zeit, wie er selbst sagt – den Werkstoff Aluminium für seine Arbeiten, der sinnbildlich für die Stromlinienästhetik und damit im übertragenen Sinn auch für seine Generation und das Zeitalter der Geschwindigkeit und Mobilität steht.
In Figuren wie dem „Ares (röm. Mars) mit Flügeln“ und der „Venus“, die jeweils Gottheiten als auch Planeten sind, bezieht er sich beispielsweise auf die Thematik der Luft- und Raumfahrt oder „modernisiert“ in seinem „Centauro“ mit großen Aluminiumrädern das Bild des Kentauren, einem ursprünglich der griechischen Mythologie entsprungenen Mischwesen, das aus einem menschlichen Oberkörper und einem Pferdeleib besteht. Dabei verbindet Bergmann die Formen immer organisch. Ähnlich wie bei den antiken Mischwesen selbst, verschmelzen die unterschiedlichen „Körperpartien“ zu einer Form. …
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Die Ausstellung des Münchener Bildhauers Christoph Bergmann „Moderne Antike“ in der Städtischen Galerie in Isny verdeutlicht eindrücklich die Antikenrezeption und das Spannungsfeld zwischen Moderne und Antike im Oeuvre eines zeitgenössischen Künstlers. Die Schau präsentiert eine Auswahl an verschiedenen plastischen Arbeiten, Zeichnungen und Modellen Bergmanns in der Gegenüberstellung zu einzelnen antiken Repliken aus der Sammlung des Isnyer Künstlers Friedrich Hechelmann. Die Antikensammlung Hechelmanns wurde ursprünglich in der Skulpturenhalle des Schlosses, der heutigen Städtischen Galerie, ausgestellt, sie kehrt in Teilen damit noch einmal an ihren Ursprungsort zurück – eine schöne und passende Verbindung zwischen „alt“ und „neu“.
Christoph Bergmanns künstlerische Begegnung mit der Antike begann 1984, bald nach dem Beginn des Studiums der Bildhauerei an der Münchner Kunstakademie bei Sir Eduardo Paolozzi, einem Mitbegründer der englischen Pop-Art. Zunächst zum Zeichnen und später mit der Idee einer Ausstellung von Prof. Paolozzi und seiner Bildhauerklasse in der Glyptothek am Königsplatz vertiefte Bergmann seinen Blick und das Gespür für die griechisch/römische Bildhauerkunst. Aus dieser Zeit stammen Arbeiten wie der “Klassische Tornister”. Seit der Ausstellung ” Unter Helden und Göttern” (1988/89) ist seine Faszination für die Antike ungebrochen. In all diesen Jahren beschäftigte er sich intensiv mit dem Studium vor den Originalen in der Münchener Glyptothek, aus dem er einen regelrechten Fundus für sein Werk gewann, den er seither in seinen Arbeiten variierend rezipiert.
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Zu dem Gelingen einer Ausstellung tragen stets viele helfende Hände bei, daher gilt zum Schluss mein Dank allen Mitwirkenden. Namentlich Friedrich Hechelmann, der als Initiator der Ausstellung gelten darf. Ihm waren die Werke von Christoph Bergmann seit längerer Zeit bekannt und stellte uns nicht nur seine Repliken zur Verfügung, sondern gab den entscheidenden Impuls der Zusammenführung von Antike und Moderne. Dem Team der Kunsthalle im Schloss rund um Herrn Hechelmann danke ich für ihren Galeriedienst vor Ort und die Mithilfe bei der logistischen Verlagerung der Repliken.
Darüber hinaus ein großer Dank an das gesamte Team des Kulturbüros, inklusive unserer Haustechniker Hans Wagner und Frank Erhardt, die den Aufbau der Ausstellung fachkundig begleiteten. Herrn Prof. Dr. Raimund Wünsche, Direktor der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek i.R., danke ich für seine fundierte Werkeinführung zu unserer Vernissage. Vor allem aber danke ich Christoph Bergmann für seine wunderbaren Leihgaben und die vielen Stunden intensiver Arbeit im Rahmen der Ausstellung.
(Elisabeth Olberz, MA – Kuratorin)