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AutorenbildStephan Paul Stuemer

Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang M. Heckl, Wissenschaftler

Generaldirektor Deutsches Museum und Oskar von Miller Lehrstuhl für Wissenschaftskommunikation School of Education und Physik Department, TU München

Herr Prof. Heckl, was verbindet sie nach so vielen Jahren in München mit dem Fluss Isar im Zentrum der Landeshauptstadt von Bayern?

Ich habe hier auf der Museumsinsel den schönsten Arbeitsplatz der Welt. Ich darf arbeiten inmitten der Isar, an einem so großartigen Ort. Und aus dem Fenster meines Büros kann ich auf die nur maßvoll gezähmte Isar schauen – samt Bäumen und dem Bieber, der dort lebt. Vor zwölf Jahren hat mich meine Berufung zum Generaldirektor des Deutschen Museums auf diese Insel naturwissenschaftlich-technischer Kultur gebracht. 1978 war ich schon aus meiner oberpfälzischen Heimat Parsberg zum Studium der Physik an die TUM gekommen. Jahrelang bin ich mit dem Rad den schönen Isarweg von der Studentenstadt Freimann zum Studium und zur Promotion nach Garching gefahren.

Für das Deutsche Museum spielt die Isar natürlich auch eine große Rolle. Wir möchten die Museumsinsel für die Münchner stärker öffnen – nicht nur für die Museumsbesucher, sondern für alle Menschen. Ein erster Schritt dazu ist die Wiederbelebung unseres Biergartens an der Isar und die Bespielung des Forums des Deutschen Museums ab Frühjahr.

Wie erleben Sie den Fluss?

Die Isar ist jeden Tag anders: Je nach Wetter und Wasserstand. Vom Rinnsal bis zum reißenden Fluss habe ich schon alle Zustände des Flusses erlebt. Und natürlich schwingt bei mir auch immer die Sorge des Museumsdirektors um sein Museum und die Exponate mit, wenn die Isar Hochwasser hat. Früher bedeutete Hochwasser für uns immer eine akute Gefahr. Heute haben wir glücklicherweise ausgesorgt – denn im Rahmen unserer Modernisierung haben wir auch eine unterirdische Dichtwand rund um das Gebäude errichtet, die das Museum dauerhaft vor Hochwasser schützt.

Was finden Sie besonders toll an diesem innerstädtischen Lebens- und Naturraum?

Die Isar ist eine wunderbare Lebensader mitten in München – mit immer besserer Wasserqualität. Die Renaturierung der Isar war das Beste, was dem Fluss passieren konnte. Ich würde aber gern Isar und Deutsches Museum stärker miteinander verbinden. Wenn ich mir von einer guten Fee etwas wünschen könnte, wäre das ein alter Raddampfer oder ein historisches Schiff, das ein Restaurant beherbergt und das vor dem Museum vor Anker liegt.

Können Sie in Ihren freien Stunden nach etwas Pausenluft entlang dem fließendem Gewässer schnappen?

Ich habe viel zu selten Zeit dafür, aber wenn, dann fahre ich gern Richtung Garching in die Isarauen. Und früher bin ich als Student häufig in der Pupplinger Au gewesen – es ist wunderschön dort.

Wie viel Bebauung verträgt das Ufer der Isar?

Wohl keine neue mehr.

Wie stehen Sie zur sogenannten Partykultur an der Isar? Was braucht die Gesellschaft, was verträgt der Mensch?

Wenn sich alle so vorbildlich – hinsichtlich Müll, Lautstärke und Naturschutz – verhalten würden, wie verantwortungsvolle Menschen das tun, wäre ein gedeihliches Miteinander möglich. Dabei sollte es meiner Meinung nach auch Ruhezonen oder Ruhezeiten geben. Mit dem Raum und der Natur, den die Renaturierung uns Münchnern zurückgegeben hat, sollten wir sehr pfleglich umgehen.

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