Begleitwort zur Jahresausgabe 2016
Vor einiger Zeit habe ich einen wunderbaren Film über das Leben des Malers William Turner gesehen. Das Werk des britischen Regisseurs Mike Leigh heißt: Mr. Turner – Meister des Lichts. So, wie das Licht in William Turners Leben und Schaffen eine tragende Rolle einnahm, bestimmt es auch heutzutage das Leben von jedem einzelnen von uns. Wir haben mittlerweile nur ein wenig den Blick für diese tragende und Orientierung gebende Rolle des Lichts verloren. Umso großartiger finde ich es, dass Stephan Paul Stuemer die erste Ausgabe von ISAR SICHT dem (künstlichen) Licht in all seinen Facetten widmet.
(Foto: © 31.07.2014 Stephan Paul Stuemer. Alle Rechte vorbehalten.)
Erst beim Nachdenken über dieses Begleitwort wurde mir bewusst, auf wie vielen Ebenen ich auch in meinem politischen Alltag mit dem Thema Licht konfrontiert bin. Das Spektrum der Auseinandersetzung reicht vom Sicherheitsaspekt der Beleuchtung dunkler Ecken über die Energieeffizienz von Straßenlaternen bis hin zum Licht als Gestaltungselement von Stadtplanung. Sie sehen: Die Beschäftigung mit dem Thema Licht ist schier unerschöpflich. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre und dem sinnlichen Betrachten dieses besonderen Magazins.
Interview
Herr Schmid, welche Dinge an der Isar sehen Sie, die dringend verbessert werden müssen.
Ich finde, dass ein Flussbad, wie es sie beispielsweise in Zürich gibt, der Isar gut zu Gesicht stehen würde. Ein solches Flussbad würde von den Münchnern bestimmt begeistert angenommen werden. Außerdem bin ich der Meinung, dass wir auf behutsame Art und Weise etwas mehr Gastronomie- und Kulturangebote an der Isar ermöglichen sollten. Die Isar rückt immer mehr in das Zentrum Münchens– dem sollten wir Rechnung tragen.
Was ist aus Ihrer Sicht besonders schön an der Isar? Haben Sie einen Lieblingsplatz?
Einen definierten Lieblingsplatz an der Isar habe ich nicht. Ich wohne mit meiner Familie in Untermenzing, da ist die Würm am Sonntag einfach näher als die Isar. Ich finde aber, dass – gerade in den Sommerwochen – die Reichenbachbrücke ein sehr urbaner, lebendiger und stimmungsvoller Ort ist. Sich am Kiosk ein Bier kaufen und zusammen mit guten Freunden an die Isar setzen: Das ist im Sommer Teil des Münchner Lebensgefühls. Und das ist gut so.
Welche Vorteile bringt die Isar für die Stadt München und wie lassen sich diese nachhaltig schützen?
Insbesondere seit der Renaturierung ist die Isar das Zuhause für viele verschiedene Gruppen: Kanuten, Fischer, Radfahrer, Flaneure, Grillfreunde, Sonnenanbeter – um nur einige zu nennen. Die Isar hat also einen ganz hohen Stellenwert, was die Lebensqualität unserer Stadt betrifft. Umso wichtiger ist es, dass all diese Gruppen achtsam mit dem Naturraum Isar umgehen und Rücksicht aufeinander nehmen. Gerade der Umgang mit dem Müll ist da ein ganz wichtiges Thema. Ich habe keinerlei Verständnis für Leute, die ihre Sachen einfach am Ufer liegen lassen. Für so ein Verhalten darf es keine Toleranz geben.
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