Grüß Gott Herr Freundl, die Lebensmittelbrache ist derzeit besonders gefordert. Wie hoch ist ihr Schlafpensum auf Grund der Coronakrise?
Es ist schon eine anstrengende Zeit, das muss man zugeben. Da denkt man schon auch öfters mal etwas mehr nach und grübelt vielleicht noch im Bett über das ein oder andere. Aber der Bäcker schläft ohnehin nicht immer nur nachts, sondern wann er eben Zeit hat.
Sie als Bäcker haben sich für UNSER LAND entschieden. Was hat Sie dazu bewegt, wie haben Sie Ihren Betrieb daraufhin umgestellt? Welche Vorteile hat der Verbraucher?
Uns hat die Idee von UNSER LAND gleich gefallen, wieder etwas ursprünglicher zu werden und zu wissen, wo aus der Umgebung der Rohstoff kommt. Vom Erzeuger über den Verarbeiter bis zum Verbraucher bleibt der Rohstoff in der Region. Das ist einfach toll. Und mittlerweile schauen viele Verbraucher wieder genauer hin und achten auf kurze Wege.
Ausgeübte Handwerksberufe werden immer seltener. So verschwinden beispielsweise Bäcker mit dem Qualitätsprodukt Brot aus der Stadt und die Münchner erfreuen sich am Morgen an halbgefrorenen Teiglingen „frisch aufgebacken“ von der Tankstelle oder dem Supermarkt. Setzt sich dieser Trend auch auf dem Land fort oder trägt COVID-19 sogar dazu bei, dass die Bevölkerung das Bäckerhandwerk vor Ort wieder mehr zu schätzen weiß?
COVID-19 sorgt dafür, dass man sich fragt, wer systemrelevant ist – und der Bäcker ist es! Auch das schafft ein neues Bewusstsein. Die aufgebackenen Teiglinge sind eben auch Teil unserer schnelllebigen Zeit geworden und vielleicht auch oftmals auch eine schnelle Lösung für den kleinen Geldbeutel. Aber ich kenne viele junge Bäckermeister, die alternative Wege einschlagen. Sie backen mit Urgetreide, achten auf Lebensmittelunverträglichkeiten und Bekömmlichkeit des Brotes und der Gebäckstücke. Wichtig ist der Bäcker, der dahinter steht und versucht seinen Hunger nach Qualität zu stillen. Hierfür braucht es Begeisterung, Zeit und Muße, ein fundiertes Wissen und einen hochwertigen Rohstoff wie zum Beispiel das UNSER LAND Mehl.
In den Supermärkten ist das Mehl seit Wochen häufig ausverkauft. Sie als Bäcker benötigen ja deutlich größere Mengen. Haben Sie auch Probleme Ihr Mehl zu bekommen? Wie sind hier die regionalen Abläufe bis das Mehl bei Ihnen zu Brot wird?
Wir haben gute Kontakte zu unseren Partnern den Mühlen. Einige Mühlen sind natürlich zur Zeit sehr beschäftigt mit der Abfüllung von den haushaltsüblichen kleinen Verpackungen. Aber dann dauert es eben mal einen Tag länger, bis der Müller wieder Sackware für den Bäcker abfüllen kann. Das ist nicht wirklich ein Problem.
Geht der Endverbraucher in der derzeitigen Situation bewusster mit Lebensmitteln um? Was wünschen Sie sich von der Bevölkerung?
Es ist toll, dass jetzt so viele Menschen Brot backen! So wächst die Wertschätzung und damit auch die Motivation zum Backen. Bäcker zu sein ist ein schöner Beruf! Ich würde mir wünschen, dass sich wieder mehr Menschen für diesen Beruf begeistern.
Interview von Theresa Boisson und Stephan Paul Stuemer. Fotos: UNSER LAND
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